12.01.2021

Was die Schweizer PR- und Kommunikationsbranche 2021 beschäftigt

 

Fünf Kommunikationsprofis verraten, was sie beschäftigt und welche Herausforderungen dieses Jahr auf sie warten.

Was können wir von 2021 erwarten? Welche Herausforderungen bringt das noch junge Jahr und welche Trends beschäftigen PR- und Kommunikationsprofis? Wir haben einen Blick in die Büros und Home-Offices gewagt und stellvertretend für die Branche fünf Profis um ihre Meinung zum neuen Jahr gebeten.

Michael Wirz, Stadtpolizei WinterthurMichael Wirz, Chef Medien & Kommunikation, Stadtpolizei Winterthur

«Der Anspruch der Gesellschaft an die Blaulicht-Kommunikation wird weiter steigen, insbesondere was die Geschwindigkeit betrifft. Bei grösseren Ereignissen stehen heutzutage in Echtzeit Bilder zur Verfügung und die klassischen Medien werden zu einer Informationsquelle unter vielen. Das verändert unsere Kommunikation nachhaltig.

Und dann natürlich die pandemiebedingten Herausforderungen. Normalerweise haben wir bei neuen Erlassen eine Vorlaufzeit. Das ist zu Corona-Zeiten anders: Neue Verordnungen werden sofort in Kraft gesetzt. Dem Anspruch der Öffentlichkeit gleichzeitig zu erfahren, wie die neuen Regeln auf städtischer Ebene umgesetzt werden, kann aber nicht immer entsprochen werden. Das macht die Sache oft recht tricky.

Ich freue mich aber auf das neue Jahr, denn solche Probleme machen unseren Job letztlich spannend und herausfordernd.»

 

Karin Müller, Swiss International Air LinesKarin Müller, Head of Media Relations, Swiss International Air Lines, Zürich

«Die Luftfahrtbranche wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen und durchlebt die schwerste Krise ihrer Geschichte. Seit März vergangenen Jahres arbeiten wir auf der SWISS Medienstelle im Krisenmodus, dazu noch grösstenteils aus dem Home Office. Aus unserer Sicht liegt eine der grössten Herausforderungen darin, das Vertrauen der Menschen ins Reisen wieder zu gewinnen. Zwar spüren wir den Nachholbedarf, ferne Länder zu entdecken, Familie und Freunde im Ausland zu besuchen oder einen geschäftlichen Austausch vor Ort abzuhalten, doch die erschwerten und sich schnell ändernden Rahmenbedingungen verunsichern die Fluggäste noch immer. Wir werden weiterhin transparent aufzeigen, was wir tun, um Fliegen auch in Zeiten von Corona sicher zu gestalten und die Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen auf den Flugbetrieb zeitnah kommunizieren.»

 

Marc Lustenberger, media-work gmbhMarc Lustenberger, Inhaber media-work gmbh, Luzern

«Im neuen Jahr wird alles besser. Hoffentlich auch in unserer täglichen PR-Arbeit! Was werden wir nicht vermissen? Zoom, Teams, Skype und Co. Damit haben wir uns 2020 bis zum Überdruss herumgeschlagen - und diese Applikationen werden ohnehin so schnell nicht mehr aus unseren Leben verschwinden. Was wir vermissen: Das feine Spiel der Mimik in den Gesichtern, überraschende Momente bei einer Sitzung, der Apéro danach, ein warmer Händedruck. Das braucht der Mensch. Und das sollten wir deshalb unseren Kunden vorschlagen: Handgeschriebene Karten verschicken, zum Telefonhörer greifen statt langfädige Mails zu schreiben, einen Flyer drucken statt Newsletter zu versenden, Zeitung lesen statt ins Handy zu glotzen und hoffentlich bald wieder einen tollen Event durchführen. Im neuen Jahr wird alles besser und analoger. Machen wir den Anfang!» 

 

Satoshi Sugimoto, Novartis PharmaSatoshi Sugimoto, Director External Communications Switzerland, Novartis Pharma AG, Basel

«Die Pandemie wird uns auch im neuen Jahr noch einige Zeit vor spezielle kommunikative Herausforderungen stellen. Im Bereich der internen Kommunikation müssen wir sicherstellen, dass wir unsere rund 12'000 Mitarbeitenden in der Schweiz, die überwiegend im Homeoffice arbeiten, weiterhin kommunikativ optimal durch die kommenden Monate begleiten und unterstützen können. Da die mediale Berichterstattung stark von COVID-19 dominiert wird, bedarf es in der externen Kommunikation zusätzlicher Anstrengungen, um auch anderen relevanten Themen zu öffentlicher Visibilität zu verhelfen. Eine dritte Herausforderung stellt sich in der Jahresplanung, weil niemand weiss, ab wann Anlässe in gewohntem Rahmen wieder durchgeführt werden können.»

 

Benjamin Blaser, Newsroom Communication AGBenjamin Blaser, Co-Founder & Verwaltungsratspräsident, Newsroom Communication AG, Bern

«Während im 2020 aus der Corona-Not heraus viel ausprobiert wurde, können wir im neuen Jahr von den vielen etablierten Innovationen in der Kommunikationswelt profitieren. Hybride Events, sprich ein analoges wie auch virtuelles Erlebnis von Veranstaltungen, werden sich weiter etablieren. Für die Kommunikation bedeutet dies, dass der Fokus vor, während und nach dem Anlass noch stärker auf die digitale Customer Journey gelegt werden muss. Die Personalisierung schreitet weiter voran, denn die Kund*innen wollen in Zukunft noch mehr relevanten Inhalt sehen. Um aus der Masse herauszustechen, sollte daher auch im 2021 auf qualitativ hochwertigen und besonders kreativen Content Wert gelegt werden. Wieso nicht gleich in Form einer Newsroom-Organisation? Und vielleicht wagen Sie auch gleich den Weg auf einen neuen digitalen Kanal – wie wäre es z.B. mit TikTok?»

 

Autor: Tom Brühwiler / Titelbild: Anrita1705/Pixabay

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