Sind PR wirklich sexy?
Corinne Druey, Präsidentin der Prüfungskommission von pr suisse, über die Attraktivität und das Image der PR-Berufe in der Schweiz.
Wenn ich diese Frage stelle, weiss ich sofort, dass ich damit Aufmerksamkeit errege.
Wer sexy ist, ist verführerisch und attraktiv. Ohne ins Bling Bling und den Glitzer der Filmfestspiele von Cannes zu verfallen, ja, ich behaupte: Public Relations können sexy sein! Dabei liegt es an uns selber, den Fachleuten der Branche, diese Attraktivität, diese Verführung für die PR zu erzeugen. Und das geht insbesondere über eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit dem Erwerb eines anerkannten Berufstitels.
Die Organisation einer Veranstaltung oder eines Interviews, das Verfassen von Texten für verschiedene Medien und Zielgruppen oder das Erzählen von Lebens- oder Unternehmergeschichten in sozialen Netzwerken – all diese Themen lassen sich auf attraktive und verführerische Weise erarbeiten. Dazu braucht es weder Minirock noch ein tiefes Dekolleté! Seien wir vielmehr subtiler und zeigen die verführerischen und attraktiven Qualitäten, die unser Beruf hat - manchmal ohne es zu wissen! Wir werden übrigens gebeten, diesen kleinen Hauch von Originalität und Phantasie einzubringen, der bei der Geschäftsleitung eines Unternehmens gut ankommt.
Unser Beruf ist eine Tätigkeit vor Ort. Während die Theorie einen willkommenen Rahmen vorgibt, erfordert die Praxis des Berufs, dass man sich jederzeit und bei jeder Gelegenheit neu anpassen kann. Dies spricht eine junge Generation an, die auf der Suche nach Entwicklungsmöglichkeiten und Spontanität ist. Und um den Erwerb dieser Praxis zu bestätigen, haben die Berufstätigen in der Branche vor Jahrzehnten praxisbezogene Prüfungen eingeführt. Was würden Sie in einer solchen Situation tun? Welchen Rat würden Sie dem Management geben? Diese Art von Fragen werden bei den Prüfungen für PR-Fachleute gestellt, die zum Erwerb des eidgenössischen Fachausweises für PR-Fachleute führen.
Public Relations sind zweifellos sexy. Doch die PR-Branche muss dies in die Welt hinaustragen. Wie der Schuhmacher, der immer schlechte Schuhe trägt, fehlt es den Public Relations an Unterstützung bei der Pflege ihres attraktiven und verführerischen Images. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Fachleute von morgen diesen Mangel beheben und dafür sorgen werden, dass die PR auch im Laufe der Jahre sexy bleibt.